Am nächsten Morgen ereignet sich vor der Villa folgendes: Frau von Prackwitz sitzt schon im Wagen, sie gibt Oskar ihre Weisungen – da tut sich die Tür der Villa auf. Heraus tritt der Rittmeister, gefolgt von seinem Pfleger.
Der Rittmeister geht mit einem gehemmten, seltsam stolprigen Schritt an die Wagentür. Der Pfleger Schümann bleibt oben auf der Treppe stehen.
Mühsam, wie ein schuldbewußtes Kind, mit gesenkten Augenlidern, fragt der Rittmeister: »Darf ich vielleicht mit dir fahren, Eva? Bitte!«
Frau Eva ist so bestürzt, daß sie nicht weiß, was sie antworten soll. Sie wirft einen fassungslosen Blick zu dem Pfleger hinüber. Herr Schümann nickt nachdrücklich mit dem Kopf.
»Aber, Achim!« ruft die gnädige Frau. »Wird es dir auch nicht zuviel?!«
Er schüttelt den Kopf, er sieht sie an. Seine Augen sind voller Tränen, sein Mund zittert.
»Ach, Achim!« ruft sie. »Achim – ich bin ja so glücklich! Paß auf, es wird noch alles wieder gut. Wir zwei alten Leute. – Steh doch nicht, setze dich doch hier neben mich. Herr Schümann, helfen Sie doch bitte Herrn Rittmeister in den Wagen. – Oskar, hol noch eine Decke, die mit dem Pelz. – Herr Schümann, Sie müssen dann sofort zu Herrn Pagel gehen und ihm dies sagen, er wird sich auch freuen … Ach, Achim …«
Endlich fährt der Wagen an.
Der Rittmeister macht eine entschuldigende Bewegung zu seinem Hals. »Verzeih, Eva«, sagt er leise und wieder sehr mühsam. »Ich kann noch nicht richtig reden. Ich verstehe nicht ganz, aber …«
»Aber was brauchst du denn zu reden, Achim?« sagt sie und nimmt seine Hand. »Wenn wir beide nur zusammen sind, nicht wahr, dann ist alles leichter –?«
Er nickt heftig.