II. Akt

 

DOMINIC tritt auf. Saallicht bleibt an.

 

DOMINIC So, setzen, 6B, ich hab’ euch einige wichtige Mitteilungen zu machen, also seid still und paßt auf. Dreh dich nach vorn, Hughes, und du auch, Spragg. Eure CE-Ergebnisse sind heute zurückgekommen. Ja, ich dachte mir, das würde euch verblüffen. Ich werde zunächst nur die Lateinergebnisse und dann erst die Gesamtergebnisse bekanntgeben, auf die Weise hört ihr länger zu. Also, Common-Entrance-Latein, Klasse 6B. Barton-Mills, 48 Prozent; für die Aufnahme in Rugby sind das 3 Prozent zu wenig, Barton-Mills, Kretin. Cartwright, 97 Prozent. Das ist ein überwältigendes Ergebnis, Rupert, gut gemacht. Ich habe mir deine Arbeit übrigens angesehen, bevor sie weitergeleitet wurde, und hatte gleich den Eindruck, daß du dich ziemlich wacker geschlagen hast. Glückwunsch, Cartwright, und ihr anderen seid bitte ruhig, neidische Bagage. Also weiter, Catchpole, 39, na ja. Elwyn-Jones, 52, erstaunlicherweise. Figgis? Deine Arbeit hat man wegen Unleserlichkeit zurückgeschickt, Figgis, und dich als Durchschnitt gewertet, womit du ganz gut gefahren bist, denn du hattest während der ganzen Zeit das Aufgabenblatt verkehrt rum vor dir liegen. Blöder Figgis. Harvey-Williams, 72 Prozent, gute Arbeit. Hoskins, ach ja, der arme Hoskins. Hughes, 42. Ganz, wie ich’s erwartet hatte, Hughes, die Leistung eines Schimpansen. Kinnock, 71 Prozent. (lächelt vergnügt) Gut, Kinnock, aber nicht überwältigend. Madison, 4 Prozent, besser, als ich zu hoffen gewagt hatte, Madison, aber immer noch 2 Prozent zu schlecht für Etons Ansprüche, fürchte ich. Potter, 69, prima, Potter, auch wenn du ein Flegel bist. Smethwick? Nachdem deine Arbeit gereinigt und sterilisiert worden ist, Smethwick, hat man dir 78 Prozent gegeben, das ist ausgezeichnet. (kann trotzdem ein Schaudern und »Bäh!« nicht unterdrücken) Spragg, 51 Prozent, verblüffend mittelmäßig, Spragg. Standfast, 38 Prozent, ich bin von dem Ergebnis nicht begeistert, Standfast, und ich finde nicht, daß du Grund dazu hast, also stell den Löscheimer wieder hin und guck zur Tafel. Wassermolch. Und schließlich Whitwell, 22 Prozent, du bist und bleibst ein Tolpatsch, nicht wahr, Whitwell? Was bist du, Bursche? »Ein Tolpatsch, Sir.« Genau. Was jetzt eure Gesamtergebnisse angeht, kann ich euch zum Glück verraten, daß dank eines außergewöhnlichen Wunders an mangelndem Beurteilungsvermögen, Narrheit und fehlgeleiteter Großzügigkeit jeder einzelne von euch die Aufnahmebedingungen seiner zukünftigen Public School erfüllt hat und im nächsten Schuljahr dort anfangen kann. Eure Eltern wurden informiert und sind entzückt, und die Fähigkeiten des Lehrkörpers haben sie umgehauen. Ihr alle werdet gute Schulen besuchen, bis auf Madison natürlich, und ich wünsche euch alles Gute. Also, sieht so aus, als hätte ich euch nichts mehr beizubringen, ihr alle habt soviel Latein gelernt, wie ihr braucht, und ich hab’ meine Schuldigkeit getan. Wie sollen wir also den Abgrund der Zeit überbrücken, der zwischen diesem Augenblick und dem Pausenläuten klafft? Irgendwelche Vorschläge? Was woll’n wir machen? Nein, Smethwick, unappetitlich. Sonst jemand? Ja, Spragg? Sirs lateinischer Spezialfußball, ja? Klasse Idee. Also, wir haben zwei Mannschaften.

 

DOMINIC beginnt das Tafelbild anzuzeichnen (siehe Abb. 2) und spricht währenddessen weiter. Die Spielregeln sind unmittelbar einleuchtend: Jedesmal, wenn Team A oder Team B eine Frage richtig beantwortet, rückt das Kreuz auf den Punkten in der Spielfeldhälfte der anderen Mannschaft näher ans Tor. Bei BROOKSHAWS Auftritt hat das Spiel folglich den Stand von Abb. 2 erreicht. Figgis in Mannschaft B zielt gerade auf das Tor von A, nachdem Team B durch Figgis’ und CARTWRIGHTS richtige Antworten dem Tor von Team A näher gekommen ist.

 

DOMINIC Barton-Mills, Elwyn-Jones, Spragg, Whitwell, Smethwick, Catchpole und Potter bilden Mannschaft A: Urbs Roma, und Cartwright, Figgis, Standfast, Harvey-Williams, Hughes, Madison und Kinnock bilden Mannschaft B: Oppidum Londinium. Inzwischen kennt ihr alle die Regeln, eine richtige Antwort führt zum Ballbesitz, bei falschen Antworten geht der Ball ans gegnerische Team, und die richtige Antwort bringt ihn näher ans gegnerische Tor. Also. Urbs Roma mit Barton-Mills und – Anpfiff. (spricht im Spielverlauf immer hektischer) Also, Barton-Mills nennt mir das lateinische Wort für Kessel. Ein Kessel oder Dreifuß. Er muß sich beeilen … nein? Und der Ball geht rüber ans Oppidum Londinium und an Cartwright. Cartwright, ein Kessel oder Dreifuß? Und das ist goldrichtig! Wunderbare Abwehr von Cartwright, einfach großartig. Cortina, cortinae, feminin, Kessel oder Dreifuß, das hätte Barton-Mills wissen können, das war in Buch eins dran. Cartwright immer noch am Ball und übersetzt mir den Satz relinquo ludum oder ludum relinquo. Ja? »Ich gehe von der Schule ab« ist die richtige Antwort! Cartwright kämpft und dribbelt sich tapfer weiter aufs Tor zu, lateinisch verzweifeln. Verzweifeln? Nein? Cartwright kennt keine Verzweiflung? Dann geht der Ball in den Besitz der Urbs Roma über, Whitwell am Spiel. Verzweifeln, Whitwell? Nein?

 

Tolpatsch. Dann zurück an die Stadt London und Figgis. Verzweifeln, Figgis, heißt …? Desperare, gut, der Mann. Figgis am Ball und die erste Torchance – beruhigt euch, Leute. (er selbst hat jegliche Beherrschung verloren) Figgis nennt mir das lateinische Wort für – und das muß hundertprozentig stimmen, um als Tor anerkannt zu werden –, Figgis nennt mir das lateinische Wort für …

 

Es klopft an der Tür.

 

Herein!

 

BROOKSHAW tritt auf.

 

Nein, nicht intrate, Figgis, du dummer Junge, ich meinte … oh, Mr Brookshaw.

BROOKSHAW Tut mir leid, Ihren Unterricht stören zu müssen, Mr Clarke. Bleibt sitzen, Jungs. Könnte ich Sie wohl einen Moment sprechen, es ist ziemlich wichtig.

DOMINIC Aber sicher. Ähm, okay, Jungs, ihr könnt dann gehen, sagen wir Unentschieden, ja? Ja, das Leben ist nun einmal nicht fair, Figgis. Bis zur Pause habt ihr frei, aber tollt nicht durch die Gänge, denkt dran, daß die anderen Klassen noch Unterricht haben.

 

DOMINIC sieht zu, wie sie hinausgehen. Saallicht wird heruntergedimmt, bis auch die letzten imaginären Nachzügler das Klassenzimmer verlassen hätten.

 

Konnte ihnen jetzt sowieso frei geben, gibt nichts mehr, was ich ihnen noch beizubringen hätte.

 

Pause. Das Saallicht ist inzwischen ganz aus.

 

Also, was kann ich für Sie tun?

BROOKSHAW Was wollen Sie zuerst hören, die schlechte Nachricht oder die schlechte Nachricht?

DOMINIC Oje.

BROOKSHAW Ich glaube, ich sag’ Ihnen zuerst die bessere schlechte Nachricht. Jane hat dem alten Herrn heute vormittag von den CE-Ergebnissen erzählt.

DOMINIC Hat er sich gefreut?

BROOKSHAW War hocherfreut. Er hat sich zum ersten Mal seit Monaten im Bett aufgesetzt.

DOMINIC So ist’s recht.

BROOKSHAW Danach ist Jane zu weit gegangen. Sie hat ihm von Ihrer Verlobung erzählt.

DOMINIC O Gott. Was hat er gesagt?

BROOKSHAW Eigentlich nichts. Er starb.

DOMINIC Starb?

BROOKSHAW Ich fürchte ja.

DOMINIC Aber warum?

BROOKSHAW Herzinfarkt. Hat den Schock nicht verkraftet, nehm’ ich an.

DOMINIC Du meine Güte. (kurze Pause) Wie geht’s Jane?

BROOKSHAW Erleichtert, ehrlich gesagt. Wenigstens hat er nicht lange gelitten.

DOMINIC Nein, das stimmt. Soso, der alte Herr ist von uns gegangen.

BROOKSHAW Anscheinend hat er all sein Hab und Gut, einschließlich der Schule, Jane vermacht. Damit werden Sie als ihr Verlobter zum neuen Direktor, Dominic.

DOMINIC Ja, das werd’ ich wohl. Ha, bloß gut, daß die Schule keine Stiftung ist, was? Kein Ärger mit der Trägerschaft.

BROOKSHAW (trocken) Ganz recht.

DOMINIC Obwohl’s mir ganz lieb wäre, wenn Sie bis Ende des Schuljahrs übernähmen, Brookshaw. Würden Sie das tun? Die Sommerferien über werd’ ich den ganzen Laden mal richtig unter die Lupe nehmen, mir überlegen, wo’s in Zukunft langgehen soll und so. Ab jetzt weht hier ein anderer Wind, das kann ich Ihnen flüstern.

BROOKSHAW Wie Sie wünschen. (reibt sich die Hände) Jetzt kommen wir zu der Neuigkeit, die Ihnen weniger schmecken wird.

DOMINIC Ach ja? (meilenweit weg)

BROOKSHAW Ampleforth hat vor ein paar Minuten angerufen. Der dortige Fachleiter für Altphilologie hat sich die Klausuren noch mal angesehen, um die neuen Jungen des nächsten Schuljahrs in Leistungsgruppen einzuteilen.

DOMINIC (mit einem Schlag wieder auf der Erde) Ach ja?

BROOKSHAW Es sei ihm ein völliges Rätsel, meinte er, aber Cartwrights Klausur sei anscheinend in zwei ganz leicht voneinander verschiedenen blauen Tinten geschrieben worden.

DOMINIC O Gott.

BROOKSHAW Noch mehr hat ihn erstaunt, daß sämtliche Fehler und sehr wenige richtige Antworten mit der einen Tinte geschrieben wurden und alle Streichungen und Korrekturen, die zunächst für die Überarbeitungen kurz vor Abgabe der Arbeit gehalten worden waren, mit der anderen. Ist das nicht sonderbar?

DOMINIC (mit zusammengebissenen Zähnen) Scheiße.

BROOKSHAW Bruder Aloysius wurde aus der Abtei herbeizitiert. Er ist Manuskriptilluminator und anerkannter Handschriftenexperte.

DOMINIC Glaub’ ich gern.

BROOKSHAW Und der verkündete, ja schwor sogar beim heiligen Dominik …

DOMINIC Hah!

BROOKSHAW … daß zwei völlig verschiedene Schreiber an dieser Klausur gearbeitet haben. Bevor sie Cartwright ganz ausgeschlossen und eine offizielle Untersuchung der IAPS eingeleitet haben, haben sie mich angerufen, um sich zu erkundigen, ob wir uns das erklären können. Ich hab’ gesagt, ich lasse Sie zurückrufen. (kurze Pause) Und? Haben Sie eine Erklärung?

DOMINIC Das war’s dann ja wohl, nehm’ ich an, oder? Gott, wie dämlich von mir. Ich konnte mich nicht zurückhalten, ein oder zwei Flüchtigkeitsfehler zu korrigieren … na, Sie wissen ja, wie das ist, Herbert, und dann bin ich ein bißchen ausgeklinkt und hab’ immer weiter- und weiterkorrigiert. Ach, Exkrement! Ich bin am Ende, Herbert. Das gibt einen Riesenskandal. Danach kann ich unmöglich noch Direktor werden, die Eltern würden sich beschweren, und die IAPS würde es gar nicht zulassen … und Jane wird jetzt sowieso die Verlobung auflösen, also ist eh alles egal. O Gott. Das war’s, Herbert, ich bin erledigt.

BROOKSHAW (zärtlich) Werden Cartwrights Eltern Sie verklagen, was meinen Sie?

DOMINIC Wußten Sie das gar nicht? Er ist Waise.

BROOKSHAW Tatsächlich? Wie kann er’s sich denn dann leisten, hier zur Schule zu gehen?

DOMINIC (abwesend) Ach, es gibt da so ’ne Art Stiftung für ihn, das ist alles etwas unübersichtlich. Rupert … äh, Cartwright kontrolliert sie selbst … (seine Stimme ändert sich) … er kontrolliert sie selbst!

BROOKSHAW Dominic, ist alles in Ordnung? Was ist denn los?

DOMINIC (richtet sich auf) Was? Ach nichts! Gar nichts. Ich habe bloß gerade überlegt, wie ich das wieder hinbiegen kann, das ist alles.

BROOKSHAW Wollen Sie meine ehrliche Meinung dazu hören?

DOMINIC Das würde ich sehr zu schätzen wissen.

BROOKSHAW Dann, fürchte ich, ist es meiner Meinung nach für alle Beteiligten das beste, wenn Sie Chartham auf der Stelle verlassen.

DOMINIC Ja. Ich glaube, Sie haben recht, ich glaube, das wäre das »beste«.

BROOKSHAW Ich spreche mit Ampleforth, wenn Sie selbst es Jane und Cartwright beibringen … ich fürchte, wir werden ihm eine neue Schule suchen müssen. Schade eigentlich, er hätte sich in Ampleforth bestimmt prima gemacht. Na ja, je eher wir die Sache hinter uns haben, desto besser, wir wollen doch nicht, daß Charthams neue Zeit mit einem Skandal beginnt. Auf diese Weise müßten wir es schaffen, einen zu vermeiden. Schließlich haben wir bis zum Ende des Schuljahrs noch ein paar Wochen Zeit.

DOMINIC Ja. Ehrlich gesagt, wäre es mir ganz lieb, wenn Sie auch Jane übernehmen könnten, Brookshaw. Ich kann mit Frauen echt nicht besonders gut umgehen. Wenn ich mich mit denen zu unterhalten versuche, fangen sie immer entweder an zu weinen oder zeigen mir ihren Busen. Jane tut beides, und ich glaube, im Augenblick wäre mir das ernsthaft zuviel. Einverstanden?

BROOKSHAW Wie Sie wünschen. Ich muß schon sagen, Dominic, Sie tragen das wirklich mit Fassung …

DOMINIC Ich weiß nicht, was für einen Direktor Sie abgeben werden. ’ne ziemliche Flasche, könnt’ ich mir denken. Die Jungen haben Sie ja einigermaßen unter der Fuchtel, aber wie steht’s beim Lehrkörper? Ihnen ist es doch am liebsten, wenn man Ihnen sagt, was Sie tun sollen, oder?

BROOKSHAW Also, da bin ich mir nicht so sicher. Ich kann mich vielleicht nicht so gut ausdrücken, aber …

DOMINIC Ich wäre gut gewesen, Brookshaw, wär’ ich wirklich. Nicht so wie Sie. Ich bin nicht so derb und krankhaft veranlagt wie Sie. Ich … ich benehm’ mich bloß von Zeit zu Zeit mal daneben. Ich glaube, im Grunde widern Sie mich an, Brookshaw. Versager find’ ich immer oberpeinlich. Tut mir leid, aber so ist das nun mal.

BROOKSHAW Also, jetzt hören Sie aber mal zu, Clarke …

DOMINIC Ach halten Sie doch den Rand. Was wollen Sie denn jetzt machen, wo keiner mehr da ist, der Ihnen den Hintern versohlt?

BROOKSHAW Ich glaube, Sie gehen jetzt lieber packen, Dominic.

DOMINIC Ja. (läßt seinen Blick lange über das Publikum schweifen) Sorgen Sie dafür, daß die Pulte voll sind, Brookshaw. Normalerweise sind da mehr Süßigkeiten drin als Schulbücher. (er entnimmt seinem eigenen Pult konfiszierte Wasserpistolen, Gummitiere, Süßigkeiten usw.) Und suchen Sie sich eine sinnvolle Beschäftigung für dienstags und donnerstags. Apropos, die Erdnußbutter können Sie wohl behalten. Mir fällt nichts ein, was ich jetzt noch damit anfangen sollte. Essen kann man sie ja wohl kaum noch.

BROOKSHAW (förmlich) Danke. Und Sie können die Toastgabel[1] behalten. (Pause) Gut, ich werd’ dann mal in Ampleforth anrufen … äh, auf Wiedersehen und … Sie tun mir leid, Dominic, aber ich fürchte …

DOMINIC Nein, Brookshaw, Sie tun mir leid. Und nun laufen Sie schon.

BROOKSHAW Äh, ja.

 

BROOKSHAW verwirrt ab. Blackout. Ein Spotlight auf DOMINIC an seinem Pult. Hinter ihm stehen ein Koffer und eine kleine Süßigkeitenschachtel mit den Initialen »R.C.«.

 

DOMINIC Als ich noch ein Junge war, benahm ich mich wie ein Junge: dachte, aß, schlief und spielte wie ein Junge. Dann begann Mutter Natur, Hinweise auf einen Statuswechsel fallenzulassen: Stimmbruch, Haare auf den Backen, Akne. Aber immer noch dachte, aß, schlief und spielte ich wie ein Junge. Da mischte sich die Schule ein und übernahm das Szepter, und dort sorgte man bald dafür, daß ich dachte, aß, schlief und spielte wie ein Mann. Ein schmerzhafter Schritt ins Mannesalter war meine erste Zigarette. Das war hinter der Sporthalle an meinem Schulhaus, mit einem Jungen namens Prestwick-Agutter. Das weiß ich noch, als wär’s erst fünf Minuten her. Prestwick-Agutter machte seine Schachtel Carlton Premium auf und zog eine kurze, dünne, runde Zigarette heraus. Als meine Lippen sich um die Spitze schlossen, spürte ich, wie Panik in mir aufstieg. Ich hörte, wie in meinem Innern mein Knabenalter erwürgt wurde und ein neues Feuer aufloderte. Prestwick-Agutter zündete das Ende an, und ich saugte und inhalierte. Meine Ohren dröhnten, mein Blut fing Feuer, und irgendwo in der Ferne stöhnte meine Knabenzeit auf. Aber ich hörte nicht darauf und saugte weiter. Diesmal jedoch wollte mein Körper nichts davon wissen, und ich hustete und spuckte. Meine Knabenlungen konnten den schmutzigen Rußwirbel nicht ertragen, mit dem ich sie unbedingt hatte bekannt machen wollen, und so hustete ich immer weiter. Trotz meiner inneren Erregung und meines großen Hustenanfalls gelang es mir, ein cooles, gelassenes Äußeres zu bewahren, womit ich Prestwick-Agutter imponieren wollte, den mein cooler Schneid sichtlich amüsierte. Ich strotzte nur so vor Britensaft und -kraft, und in mir ward der Geist der Public School geborn. Nach ungefähr einer Stunde fing es an zu regnen, also flitzten wir in die nächste Halle und lehnten uns gegen die Pfeiler. Es war ein Nachmittag erlesener Pein. Später an jenem Abend, als eine Rotte ungehobelter Banausen, darunter auch Prestwick-Agutter, über mein Zimmer herfiel, bekam ich endgültig eine Männerstimme. Wirklich, mit einemmal. Ich war fast siebzehn, eigentlich ziemlich peinlich. Nachdem ich mich also mehrere Jahre lang wie ein Mann benommen hatte, während mein Jungenkörper langsam zu männlichen Formen heranwuchs und -knackte, wurde ich zum richtigen Mann und bin heute einer zum Behagen der Welt, mir jedoch zu Trotz und Verdruß. Ich habe nie darum gebeten, ein Mann zu sein. Ich wollte nie ein Mann sein. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will auch keine Frau sein, ich habe das Gefühl, das wäre noch scheußlicher, ich könnte mir nie vorstellen, eine Frau zu sein. Nein, sehen Sie, ich bin das, was die Ärzte einen ekelhaften Perversen nennen. Ich will ein Junge sein. Ich hätte von Anfang an gar nicht wachsen sollen. Ich will ein Junge sein. Manchmal ziehe ich Jungensachen an, auch wenn sie zu klein und zu eng sind, und ich mag das. Es wäre so schön, wieder ein Junge zu sein, diese prekäre Balance zwischen weicher Passivität und komplettem Schwachsinn wiederzufinden. (wird immer erregter) Wenn ein Junge nicht wie ein Mann denken und sich benehmen müßte, wenn ein Junge in der Zeit, wo die Natur ihm Pickel und Haare durch die Haut treibt, der Schule und der Männerwelt fernbleiben und sich einfach weiterhin wie ein Junge aufführen könnte, dann würde die Natur vielleicht kapitulieren, und die Pickel und Haare würden wieder verschwinden. Der ewige Junge wäre erschaffen. Einen Versuch wär’s doch wert. Hm. (Pause) Als ich herkam, hatte ich ein ganz einfaches Ziel. Einerseits kam ich natürlich aus schierer päderastischer Sehnsucht und andererseits, wie ich Brookshaw erklärte, um die barbarische Fäulnis mit Stumpf und Stiel auszurotten. Aber ich war auch auf der Flucht vor der Verantwortung des Erwachsenen. Hier bin ich schließlich bloß der ranghöchste Präfekt. Aber zweimal bin ich zu weit gegangen. Jetzt habe ich eine absolut respektable Schule an den Rand des Abgrunds gebracht, einem Jungen, der nach Ampleforth wollte, einen Strich durch die Rechnung gemacht und mir eine Direktorenstelle verscherzt: bloß weil ich die Handschrift eines Jungen nachgeahmt habe, übrigens eine Tat, die mir zusätzlich eine gewisse sexuelle Erregung verschaffte. Gott weiß, was passieren würde, wenn ich hierbliebe. Oder weiterginge. (Pause) Obwohl ich genau das vorhabe. Ich sehe nur einen Weg vor mir, um diesem traurigen Durcheinander ein Ende zu setzen, und den werd’ ich auch beschreiten. Kennen Sie noch das alte Sprichwort: »Der Junge am anderen Flußufer hat einen Po wie ein Pfirsich, aber ich kann nicht schwimmen«? Aber er kann dafür schwimmen, das ist auch so etwas, was alle Jungen können. (ergreift Süßigkeitenschachtel und Koffer) »Anmutig schreitet täglich neu / Er über Felder voller Lieder, / Und was da glänzt im gold’nen Heu, / Fließt von der Grazie seiner Glieder.«

 

DOMINIC ab. Blackout. Bühnen- und Saallicht gehen an, als BROOKSHAW auftritt, in Talar und steifem Kragen, seine Pfeife paffend. In der Hand hat er einen Luftpostbrief. Er bedeutet der Klasse, sich zu setzen, räuspert sich und schreitet zu Beginn seiner Ansprache hin und her.

 

BROOKSHAW Setzt euch, Jungs. Folgendes. Wie ihr wißt, pflege ich die Klasse, die uns am Ende des Sommerhalbjahrs verläßt, immer mit einer Ansprache zu verabschieden, die sich üblicherweise um Religion, Sex und das Leben an der Public School dreht. Auch heute werde ich mich diesem Thema widmen … Potter, egal was es ist, schluck’s runter! … jedoch in Form eines anderen Mediums. Wie euch allen bewußt ist, haben wir ein ungewöhnliches Schuljahr hinter uns. Zwei Tode, die des Direktors und des jungen Hoskins, haben uns schmerzhaft daran erinnert, daß Gott unser Vater jederzeit jeden von uns rufen kann, ob jung, ob alt, um zu ihm und seinen himmlischen Heerscharen versammelt zu werden. Ich habe in den letzten Monaten eine Art Übergangsdirektor gespielt, und Miss Puttenham hat mich gebeten, in diesem Amt zu verbleiben, solange ich möchte. Gern und dankbar habe ich ihr Angebot angenommen. Euch betrifft das nicht mehr, da ihr euch in neue Wälder und auf frische Weiden verstreuen werdet, aber es drängt mich, euch wissen zu lassen, daß Chartham in alten Händen ist und sich nicht ändern wird, solange ich am Ruder stehe, mit Gott und seinen himmlischen Heerscharen der Cherubim und Seraphim an meiner Seite. (nickt leutselig nach links) Eine weitere Entwicklung in diesem Jahr war das aufsehenerregende Verschwinden von Mr Clarke und eurem Klassenkameraden Rupert Cartwright, beide am selben Tag. Die Polizei sah sich außerstande, einen der beiden aufzuspüren, und wir alle waren über ihren Verbleib im ungewissen (Kunstpause), bis ich gestern morgen diesen Brief von Mr Clarke erhielt. Einen Brief, den ich euch gleich vorlesen werde, meine Herren. Davon abgesehen unterschied sich dieses Sommerhalbjahr alles in allem nicht wesentlich von früheren. Wir mußten eine ordentliche Portion Enttäuschungen auf dem Cricketplatz einstecken, aber wir konnten auch Siege feiern. Potters Hattrick gegen die Old Charthamians verdient hier ebenso Erwähnung wie Kinnocks tüchtige fünfzig gegen Gauntstone Manor. Cricket kommt nicht ganz an Kunst oder Unendlichkeit heran, Jungs, aber die meisten von uns werden keinen näheren Blick auf sie erhaschen dürfen, daher führe ich diese Leistungen als achtbare Erfolge an, auf die wir stolz sind in Chartham. Gut gemacht. Akademisch war dieses Jahr ein durchschlagender Erfolg. Die 6Aler haben insgesamt vier Ausstellungen, zwei Stipendien und beachtliche drei Schulbeihilfen erworben, wie das Füllhorn von Quasiferien der letzten Zeit zur Genüge demonstriert hat. Einen lauten Lobpreis der 6A also, und natürlich den Engelsscharen und Dienern des Allmächtigen, die ihre Bemühungen so gütig gelenkt haben. Auch ihr, 6B, seid von den Himmlischen nicht übersehen worden. Ich habe keinen einzigen Ausfall zu vermelden. Das heißt, daß dies für jeden einzelnen von euch die letzte Woche in Chartham ist, und im September wird es euch in alle vier Himmelsrichtungen des Königreichs verschlagen haben, so weit auseinandergelegen wie Sherborne und Fettes, King’s Canterbury und King William’s auf der Isle of Man. Verlassen werdet ihr diese Stätten der Gelehrsamkeit als Männer und … immer mit Ausnahme von Madison! … als Männer von jenem Schrot und Korn, auf das Chartham stolz ist. Von dem England, in das ihr dann hinaustreten werdet, das bekenne ich freimütig, weiß ich nicht mehr als ihr, aber wie Generationen von Charthamians vor euch werdet ihr ihm zu starken und festen Bürgern heranwachsen, und ein höheres Privileg könnte man ebensowenig erstreben wie ein größeres Glück. Und vergeßt niemals, als Engländer habt ihr absolut das Recht, Gott sozial als euresgleichen zu behandeln und den Teufel als Knecht, auf diesem Wege liegt das Heil. Dem habe ich nur noch meinen üblichen Rat an Schulabgänger hinzuzufügen: Schlagt unter gar keinen Umständen eine Frau, die eine Brille trägt, nennt Schreibpapier niemals »Briefpapier«, und tragt euer Taschentuch stets im Ärmel, nie in der Hosentasche. Mehr als das, glaube ich, habe ich euch nicht mit auf euren Lebensweg zu geben: Erinnert euch daran, gehorcht ihm, und euer Leben wird euch unendlich viel leichter fallen. Und nun zu dem Brief, den ich von Mr Clarke erhalten habe. Nach langer Prüfung meines Gewissens bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ihr ihn hören solltet. Für Jungen ist er, ehrlich gesagt, nicht sonderlich geeignet, aber ich glaube, ich darf euch heute die Ehre erweisen, euch als Männer zu behandeln, nicht als Jungen. Ich weiß, daß ihr alle Mr Clarke geliebt und respektiert habt, und seine Tragödie wird euch eine strenge moralische Lehre sein. Der Brief wurde vor zehn Tagen in Tanger abgestempelt. Für diejenigen unter euch, die es all meinen Bemühungen zum Trotz geschafft haben, in Common-Entrance-Erdkunde durchzufallen: das liegt in Marokko, was – für Madison – in Nordafrika liegt. Das große Ding unterm Mittelmeer, Madison! So, dann will ich ihn euch mal vorlesen: »Tanger, 6. Juli. Lieber Herb… ähem! Lieber Mr Brookshaw, ich schreibe dies mit Blick auf die Kasba. Rupert sitzt neben mir und trinkt mit einem Strohhalm einen ziemlich flotten Cocktail. Zu guter Letzt haben wir uns also hier in Marokko niedergelassen. Dank der umsichtigen Vergabe von Bakschisch …« – das ist nichts anderes als Bestechung, Jungs – »… haben wir es blitzschnell geschafft, die marokkanische Staatsbürgerschaft anzunehmen, wofür wir natürlich auch zum Islam übertreten mußten, was eigentlich ziemlich Spaß macht. Mein neuer mohammedanischer Name lautet Ghanim Ibn Mahmud, und Rupert, den ich offiziell adoptiert habe, heißt Abu Hassan Basim: echt ’n Brüller, was? Sein Geld leistet uns hier draußen gute Dienste, wir haben eine recht ordentliche Villa am Meer gekauft, direkt vor den Toren von Tanger, und den größten Teil des Tages verbringen wir am Strand und machen Liebe–« (dreht hastig das Blatt um) »–voll Sandburgen und gehen viel schwimmen. Die Luft hier draußen ist ganz außerordentlich, ich brauch’ mich kaum noch zu rasieren, und meine Stimme erhebt sich allmählich zum Diskant. Das muß an der vielen Eiscreme liegen. Wir werden langsam zur lokalen Berühmtheit: Rupert nennt man ›Junger Hassan mit den blauen Augen und der Million Goldstücke‹, und ich laufe als ›Ghanim, den Allah mit einem Sohn und keiner Frau gesegnet hat‹. Jetzt muß ich aber los. Viel Glück als Direktor, körbevoll Grüße an Chartham, und kommen Sie uns in den Ferien doch mal besuchen. Bis dahin, gelobt sei Allah, der wohltätige Herrscher, der Schöpfer des Weltalls, der Herr der drei Erdkreise, der die Erde so flach wie ein Bett erschaffen hat. Gesegnet seien unser Herr Mohammed, der Herr der Menschheit, und seine Wettkampfbetreuer. Gebete und unentwegter Segen, und bis zum Jüngsten Tag sei die Gnade im Namen Allahs, des Mitfühlenden und Mitleidenden, mit euch allen. Amen!« Der Brief ist unterzeichnet mit »Ghanim Ibn Mahmud und Abu Hassan Basim, mit vielen Grüßen und Küssen«. (faltet den Brief zusammen) Nun, Jungs, dies ist ein trauriger Brief. Auch ihr konntet wahrscheinlich zwischen den Zeilen die Einsamkeit, die Verzweiflung und das qualvolle Elend eines Engländers spüren, der seine Nationalität und seine Religion verloren hat, mit anderen Worten, sowohl seine tatsächliche als auch seine seelische Identität. Der Ton ist unmißverständlich; sie haben die einzigen Dinge verloren, die sie auszeichneten, und man kann nur Mitleid mit ihnen haben. In kurzer Zeit werde ich euch bitten, gemeinsam mit mir zu Gott und seinen mystischen Heerscharen der Engel und Erzengel, der Pastoren und Meßdiener, der Heiligen und Märtyrer zu beten, und gemeinsam wollen wir die heilige Gemeinschaft anflehen, unsere verlorenen Freunde zum Glauben zurückzuführen. Als Briten geboren zu sein, hat man zu Recht gesagt, heißt, in der Lotterie des Lebens den ersten Preis gewonnen zu haben. Als Christ getauft zu sein, könnte ich hinzufügen, heißt, in der Lotterie des Lebens nach dem Tode den ersten Preis gewonnen zu haben, eine ansehnliche Investition. Diese beiden Unglücklichen haben ihre Lose weggeworfen und sind nun verloren. Sie glauben, Jungs, sie glauben, sie hätten Freiheit und Glück gefunden, aber wir alle wissen doch, und sie wissen es im Grunde ihres Herzens auch, daß sie nur Ausschweifung und Ruin gefunden haben. Geld, Sonne und Sinnenlust, das ist alles, was sie haben, und das ist eitel Tand, Jungs, eitel Tand. Cartwright oder Hassan oder wie er jetzt auch heißen mag, hat sich sogar dauerhaft um die beste Bildung gebracht, die einem Katholiken hierzulande verstattet ist. Möge das Beispiel dieses unseligen Paars uns allen eine Lehre sein … ja, Elwyn-Jones, was ist? Ja, woher soll ich denn wissen, wieviel ein Kinderflug nach Marokko kostet? Cartwright konnte sich das bekanntlich leisten, zum Schaden seiner unsterblichen Seele … hört auf zu flüstern, da drüben … also, wenn ihr nächstes Jahr an euren neuen Schulen anfangt, denkt gelegentlich … wo willst du denn plötzlich hin, Potter? Ich bin noch nicht fertig. Figgis? Elwyn-Jones? Was habt ihr denn …? Kinnock? Whitwell? Ihr alle! Wo wollt ihr denn hin? Kommt zurück! Ich bin noch nicht fertig! Kommt zurück!

 

Das Saallicht erlischt langsam.

 

Ich wollte euch doch noch von Gottes …

 

Stille. BROOKSHAW sieht sich verzweifelt im für ihn jetzt leeren Klassenzimmer um. Er zieht CLARKES Brief wieder heraus, betrachtet ihn und setzt sich an den Tisch. Er beginnt einen Brief zu schreiben, den er laut mitspricht. Dem Publikum sollte jetzt zum ersten Mal richtig auffallen, daß die Tafel mit kindischem Gekritzel bedeckt ist: »Puer magistrum amat. Magister puerum amat. Jungen lieben Lehrer lieben Jungen lieben Lehrer. Dominus Rupertum amat. Rupert dominum amat. Brookshaw fickt Feigen. Die Wirtschafterin frißt Smegma. Usw. usf«

 

BROOKSHAW An Ghanim Ibn Mahmud und Abu Hassan Basim, von Herbert Brookshaw, M. A., Grüße! Danke für Ihren Brief. Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Sie erwähnten, Sie seien imstande gewesen, binnen kurzer Zeit die marokkanische Staatsbürgerschaft zu erwerben … (schreibt weiter, während das Licht heruntergedimmt wird) … Ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie mir Einzelheiten mitteilen könnten, die mir dasselbe ermöglichen würden. Ich habe nicht unbeträchtliche Ersparnisse …

 

Fade zum BLACKOUT. Der Gesang eines SCHULJUNGEN, der das Nunc Dimittis singt, verwandelt sich in den Aufruf des Muezzins zum Gebet.

 

VORHANG

Paperweight: Literarische Snacks
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