|206|Für einen gewürzten Berufsalltag

Sie sehen: Die Peperoni-Strategie bringt Würze in Ihr Leben. Ihr beruflicher Alltag wird kein geschmackloser Einheitsbrei bleiben, sondern Feuer fangen. Es wird aber auch deutlich geworden sein: Auf die richtige Dosierung kommt es an. Es ist wie beim Kochen: Zu scharf dosiert, verdirbt die Peperoni jedes Menü. Ohne Würze fehlt dem Essen wiederum das gewisse Etwas. Das richtige Maß macht den Unterschied zwischen Gaumenfreude und kulinarischer Enttäuschung. Entsprechend möchte dieses Buch Sie auf den Geschmack bringen, ein Strategie- und Durchsetzungs-Gourmet zu werden.

Dazu bedarf es der berühmten 80 Prozent Fairness und Sozialverträglichkeit im Umgang mit unseren Mitmenschen. Dies ist den meisten von uns in die Wiege gelegt oder durch Erziehung nahe gebracht worden. Diese 80 Prozent sollten Sie um 20 Prozent »Peperoni-Power«, also um den Biss ergänzen, den es braucht, um auch energisch Ihre Ziele anzupeilen. Aber Achtung: Bei aller Durchsetzungsstrategie und Machtspielkompetenz bleibt das Gemeinwohl handlungsleitend. Die Verhältnismäßigkeit im Wettbewerb muss stimmen. Das heißt, es geht bei der Peperoni-Strategie nicht um die Befriedigung ausschließlich egoistischer Bedürfnisse. Es geht schon gar nicht um die Förderung von Ellenbogenkarrieren. Ziel ist und bleibt das Wecken Ihrer natürlichen Power, Ihrer positiven, strategischkonstruktiven |207|Aggression, die Sie brauchen, um gute Ideen und Projekte zu realisieren – auch gegen starke Widerstände! Wer Gutes durchsetzt, hilft dem eigenen Unternehmen, und er hilft natürlich auch sich selbst, weil man vom Erfolg profitiert. Das ist eine Win-win-Situation in Reinkultur – mit einem schönen Nebeneffekt: Sollten Sie den Prinzipien der Peperoni-Strategie folgen, wird es in Zukunft für andere sehr viel schwerer werden, Sie zu übervorteilen. Das kann für das eigene Leben ein sehr beruhigender Gedanke sein.

Ich möchte Sie fragen, was darf man von einem kleinen Buch mehr verlangen? Vielleicht noch eine Kleinigkeit, nämlich die Möglichkeit, die Peperoni-Strategie zu verinnerlichen. Einverleibung nennt das die Psychoanalyse. Die ist für jene Leserinnen und Leser besonders geeignet, denen es die Peperoni-Strategie im positiven Sinne angetan hat: »Ich habe dich zum Fressen gern« darf dann gerne wörtlich genommen werden. Dass gutes Essen Einfluss auf die Aggressivität des Menschen hat, ist unbestritten. So weist die Statistik nach, dass selbst Gewalttäter nur selten nach einem üppigen Mahl zuschlagen. Sie sind dann zu satt, träge und zufrieden – was pfiffige Justizmitarbeiter in Philadelphia dazu gebracht hat, ihre aggressiven Sorgenkinder mit Icecream, Dunken Donuts und Pizza satt zu versorgen. Und der Erfolg gibt ihnen Recht: Es herrscht eine gesättigte Ruhe.

Umgekehrt ist das natürlich auch möglich: Unsere Stimmung lässt sich durch entsprechendes Essen anheizen. Daher finden Sie am Ende dieses Buches vier Rezepte, die Sie auf die richtige Betriebstemperatur bringen, um anstehende Konflikt- oder Wettbewerbssituationen mit dem richtigen Maß an Schärfe zu meistern! Empfohlen hat diese Rezepte Martin Lagoda, der ehemalige Chefredakteur des Gourmetblattes Essen und Trinken, der sie besonders als Business Lunch empfiehlt. Am Mittag eingenommen, geben sie Ihnen den richtigen Peperoni-Drive. |208|Lagoda weist allerdings darauf hin, dass die Dosierungen bei der Zubereitung penibel zu beachten sei, sonst mutieren Sie vor lauter Schärfe zur Rakete und schießen über das Ziel hinaus.

Abschließend bleibt mir nur noch übrig, Ihnen einen guten Appetit zu wünschen. Das gilt nicht nur für die Rezepte, sondern auch für Ihren Biss, mit dem Sie sich zukünftig erfolgreich positionieren werden – ganz im Sinne der Peperoni-Strategie!

 

Ihr